Wie ist deutsch4uni eigentlich entstanden? Wie seid ihr auf die Idee gekommen, einen digitalen Vorbereitungskurs zu entwickeln?
MARKUS: "Alle machen ihre Sachen digital - also machen wir das auch!" - Nein, so war das nicht. Überhaupt nicht. Wir haben unseren Job gemacht, junge Menschen auf eine wichtige Prüfung vorbereitet. Ich mache das gerne, das ist interessant, das macht mir Spaß. Im Unterricht läuft alles gut. Warum sollte ich also etwas Digitales entwickeln?
"Eine richtig gute Antwort wäre schön! Jetzt habe ich eine."
Ja, warum?
MARKUS: Zuerst einmal: Unsere Kurse finden an ganz bestimmten Tagen statt. Aber nicht jeder hat genau zu diesen Terminen Zeit. Oder möchte gerne für ein paar Wochen seine Familie besuchen. Und ich werde dann gefragt, wie man sich am besten alleine vorbereiten kann. Mmh. Schwierige Frage. Es wäre schön, wenn ich darauf eine richtig gute Antwort hätte. - Jetzt habe ich eine.
"Digital bietet dir ganz andere Möglichkeiten."
Gab es noch andere Gründe?
MARKUS: Aber klar. Schau dir mal einen normalen Unterricht an. Einer stellt eine einfache, aber für ihn wichtige Frage. Und während ich die Sache dann erkläre, schauen andere gelangweilt aus dem Fenster. Die würden in diesem Moment am liebsten auf fast forward drücken.
Auf der anderen Seite gibt immer auch Spezialisten unter den Teilnehmern. Die wollen ganz bestimmte Aspekte ganz genau diskutieren. Gerne. Mache ich. Aber ich weiß auch, dass die meisten noch nicht mal die Frage verstanden haben. Und was machen die? Die schalten dann ab. Oder bekommen Stress, weil sie in diesem Moment überhaupt nichts mehr verstehen. Die würden in diesem Moment am liebsten auf stop und repeat drücken.
Das passiert in jedem Unterricht. Die Teilnehmer sind halt sehr unterschiedlich und jeder braucht sein eigenes Tempo. Im Kurs geht das leider nicht. Digital bietet dir in diesen Situationen ganz andere Möglichkeiten.
"Größtmögliche Flexibilität für jeden Teilnehmer"
Oder ein Einzelunterricht. Das wäre natürlich am besten!
MARKUS: Klar. Aber wer soll das bezahlen? Und genau das hat mich beschäftigt. Diese vielen kleinen Dinge, die nicht so rund laufen. Und irgendwann kam dann der Gedanke: Wie wäre das mit einem digitalen Angebot? Würde das helfen? Wie könnte man das realisieren? Also flexiblen Unterricht, egal wo man ist und genau dann, wenn man Zeit hat? Dazu fast forward und repeat - so wie man das braucht. Und für jeden Teilnehmer spezifische Extraübungen, auch genau so wie der jeweilige Teilnehmer es braucht. Und mit diesen Fragen fing das an. Das war der Anfang.
Wie lange hat das gedauert? Wie viel Zeit habt ihr für die Realisierung gebraucht?
MARKUS: Am Anfang hab ich gedacht: ein paar Monate und dann läuft das. Konzept und Inhalt waren auch nicht so schwer! Das ging schnell. Das ist ja auch unser Job. Von Michael habe ich dann auch immer sehr wertvolles Feedback bekommen.
Aber der Studioaufbau, die Videoaufnahmen und die Videobearbeitung? Nichts für Anfänger! Ohne die Hilfe von Maryam hätten wir das nie geschafft, die hat einen echt tollen Job gemacht. Alles in allem hat das dann doch mehr als zwei Jahre gedauert.
"Mein Traum: ein großer Koffer mit passenden Extras für jeden Schüler"
Mal eine andere Frage: Ist ein normaler Vorbereitungskurs nicht immer besser? Klar, er ist deutlich teurer, aber man hat dafür auch einen echten Lehrer. Wie siehst du das?
MARKUS: Völlig richtig! Ein Lehrer, der genau für dich ein offenes Ohr hat, dich an die Hand nimmt und für jedes Problem die passende Lösung findet. Das wäre das Beste. Ein Lehrer, der immer einen großen Koffer dabei hat, aus dem er dann für jeden Schüler eine passende Extraübung herausholen. Ja, das ist mein Traum. In der Praxis musst du dir diesen Lehrer aber mit 10 anderen Schülern teilen und er hat auch meistens keinen Koffer dabei.
Das mit dem Koffer war übrigens auch ein Motiv für deutsch4uni, denn digital können wir so einen Koffer relativ einfach anbieten. Auf unserer Lernplattform haben wir zu jeder Prüfungsaufgabe nicht nur Videos und Anleitungen. Wir haben auch einen Download-Bereich für Extratraining. Das Wichtigste ist da schon drin, das werden wir dann noch Schritt für Schritt verbessern.
"Vorbereitung ist 80% Training - egal ob digital oder analog."
Was ist also besser? Ein echter Kurs mit echtem Lehrer oder digitale Vorbereitung?
MARKUS: In Vorbereitungskursen geht es um relativ klare Dinge: um den Ablauf in der Prüfung, um effiziente Lösungswege oder um Zeitmanagement - das sind Dinge, die man sehr gut digital darstellen und erklären kann. Und die machen 20% der Vorbereitung aus. Die restlichen 80% sind Training, also ausprobieren, einüben, automatisieren, schneller werden. Das ist die Aufgabe der Teilnehmer - egal ob digital oder analog.
"Alles eine Frage der Motivation"
Also ist beides gleich gut?
MARKUS: Das hängt von den einzelnen Teilnehmern ab! Ich denke, der größte Unterschied liegt im Bereich der Motivation. Bei einem Vorbereitungskurs hast du Termine, da gehts du einfach hin. Und deine Hausaufgaben machst du deshalb, weil du keinen schlechten Eindruck machen willst - nicht nur, aber auch. Wer diesen Druck oder diesen Rahmen zum Lernen braucht, ist in einem Kurs natürlich besser aufgehoben.
Dagegen ist deutsch4uni für alle, die sich selbst gut motivieren können, nahezu perfekt: garantiert hohe Qualität, sehr flexibel, individuell anpassbar und nicht zuletzt auch viel günstiger.
"Wir kennen schon (fast) alle Fragen."
Und was mache ich, wenn ich Fragen habe?
MARKUS: Interessanterweise wird in einem Vorbereitungskurs viel weniger gefragt als in einem normalen Sprachkurs. Das Thema - also die Prüfungsaufgaben, die Lösungswege, das Zeitmanagement - ist vielleicht auch klarer als in einer neuen Lektion der B1, da haben wir ja unendlich viele Fragen zum Wortschatz oder ein völlig neues Grammatikphänomen.
Natürlich gibt es auch bei der Vorbereitung Fragen. Aber die kennen wir schon alle. Wir unterrichten seit Jahren das Gleiche und wissen ganz genau, an welcher Stelle normalerweise welche Frage gestellt wird. Diese Fragen haben wir in unseren Kursen über die Jahre gesammelt. Und daraus sind dann die FAQs zu den jeweiligen Prüfungsaufgaben geworden. Ich denke, damit kann man wirklich schon sehr gut arbeiten.
"deutsch4uni soll kein Tinder sein."
Ich habe noch eine Frage zum Mündlichen Ausdruck: Könnt ihr auf eurer Website vielleicht so eine Partnerbörse anbieten. Also damit ich schnell einen Lernpartner oder Sprechpartner finden kann?
MARKUS: Ja, die Idee hatten wir auch schon. Aber das ist nicht so einfach. Ihr kennt das: Es gibt Leute, die benutzen zum Beispiel LinkedIn wie Tinder - und das wollen wir nicht. Aber letztendlich ist das eine super Idee - wie versuchen eine gute Lösung zu finden.
"Wir brauchen euer Feedback und eure Ideen!"
Wie geht es weiter? Welche Pläne habt ihr?
MARKUS: Im Moment gehts erst mal darum, deutsch4uni bekannter zu machen. Und natürlich immer besser zu werden. Dafür brauchen wir euer Feedback. Das ist im Moment unsere Hauptaufgabe: Feedback sammeln und dann schauen, an welchen Stellen wir was besser machen können. deutsch4uni soll ja für euch eine Hilfe sein, soll ja eine Plattform sein, mit der ihr euch gut und natürlich auch gerne auf die Prüfung vorbereitet. Und dafür brauchen wir eure Eindrücke, eure Ideen, euer Feedback. Dann können wir deutsch4uni gemeinsam zum Wachsen bringen. Das ist unser Plan und unser Ziel: eine super Plattform, die genau zu euren Bedürfnissen passt.
"Da ist noch viel Platz ... Lasst euch überraschen!"
Und Pläne für die Zukunft?
MARKUS: Na klar. Natürlich haben wir Pläne. Da gibts viele Möglichkeiten. Wenn du dir unsere Website anschaust, siehst du, dass da noch viel Platz ist. Lass dich überraschen! Im Moment konzentrieren wir uns aber erstmal darauf, mit jeder Version besser zu werden.
Vielen Dank für das Interview!
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